[1284]...
[1284]
[Raht der Stadt.]
[1285]
[Raht der Stadt.]
[1286]
[Pabst Honori(us) IV. Ertzb(ischof) von Meintz, Bruder Henrich.]
[Hobe an seines Vorfahrers acta zu cassiren.]
[Raht der Stadt.]
[Herman von Husingeroda verkauft der Stadt die Grafschaft Viselbach mit dero 14. Dörfern, und das Hauß zum Steinsee mit dem jure patronat(us) zu S[...].]
Also beschrieb dieser trewmeinender gelehrter Erffurter den wusten ärgerlichen Zustandt und Antichristis[chen] Wesen, darinnen Pabst, Bischofe und Praelaten schon damals eine lange Zeit gesteckt hatten, und noch immer fort lagen, und gab gnung zu verstehen, wie nöthig dererselben reformation were: Welche doch noch zweyhundert und mehren Jahren erst durch D(octor) Luthers noch viel schärfere feder dem gantzen Römischen Reich vorgelegt worden. Es starb gemeldeter Pabst anno 1285.
Das nechste Jahr zuvor, nemlich 1284. saßen am Stadtregiment zu Erffurt H(err) Berthold Springel und H(err) Berthold von Bildersleben, Rahtsmeister, mit H(errn) Richard Frowin, H(errn) Henrich Müldenbroch, H(errn) Ditrichen von Schmira, H(errn) Cunraden von Creutzburg, H(errn) Henrich Vitzthum, H(errn) Henrich von Herwersleben, H(errn) Ditrich Hottermann, H(errn) Herman von Madel, H(errn) Thilen von der Sachsen, H(errn) Ditrichen vom Sande dem ältern, H(errn) Henrichen von Zimmern dem Jüngern, H(errn) Ditrichen Muco, H(errn) Ditrich Vitzthum dem Jüngern, H(errn) Ditrichen von Vargula, H(errn) Ditrich von Guttern, H(errn) Hartung Hottermann, H(errn) Henrich Keisern, H(errn) Henrichen von Epra, H(errn) Ditrichen von Stein, H(errn) Henrich Haindorn undt H(errn) Thilen von Cappelndorf. Zu Meintz aber gieng oft erwehnter Ertzbischof Werner mit tode ab. Drauf zanckten sich Petrus der Thumprobst, (war vorhin ein Artzt gewesen,) und Gerhard, Archidiacon(us) zu Trier, gebohrner Freyherr von Eppenstein, umb das erledigte Ertzstift, und hielten beide zu Rom bey Pabst Martino drumb an. Dieser aber konte die sache nicht erörtern, sondern gab ehe den geist folgends Jahrs auff.
In welchem Jahre Juncker Sigfried von Lüblein und Juncker Walther Kerlinger die zw[ee]ne regierend Rahtsmeister waren. Die andere Herren hießen H(err) Ditrich Vitzthum, H(err) Henrich von Gotha, H(errn) Cunrad von Hirschfeld, H(errn) Ludwig von Bildersleben, H(errn) Curt von See, H(err) Sigfried Schwanding, H(err) Gerhard von Tittelstedt, H(err) Ulrich von Schwerstedt, H(err) Günther von Schmira, H(err) Fridrich von Greußen, H(err) Ditrich von Lendelstedt, H(err) Berlt von Arnstadt, H(errn) Hugo von Zimmern, H(errn) Hartung von Sonneborn, H(err) Herman von Pfantze, H(err) Henrich von Mülhausen, H(err) Hanß von Arnstedt, H(err) Henrich von Bischofleben[,] H(err) Jacob von Würtzburg, H(err) Hertwig von Stein und H(errn) Henrich von Weißensee.
Folgends anno 1286. erst versahet der newe Pabst Honori(us) IV. die zu Meintz mit einem newen Haupt: in dem er weder ersterwehntem Petro, noch Herrn Gerharden, sondern einem Bahrfüßermönche das Ertzstift ertheilte, den hieß man Bruder Henrich mit dem Gürtelknopf, der war schon auch Bischof zu Basel. So hoch stiegen zu der Zeit die Minnerbrüder, das, da Franciscus nicht ein eigen hembde am leibe hatte tragen wollen, damit er ja nicht reich möchte werden, nahm doch dieser mönch die Oberste Churstelle im Römischen Reiche an, und machte denen zu Erffurt flugs unruhe. Denn da hatte sein Vorfahrer mit consens seines Thumcapitels etlichen Bürgern einige seine Rechte, Amter und beneficia verliehen. Wie er nu mit tode abgegangen war, gaben sich N. Raspe und andere Bürger bey dem newen Ertzbischofe an, das er jene cassiren, und ihre officia mit derer Einkünften ihnen verleihen wolte: welches er auch thäte, gab aber hiermit einen bösen schein von sich, das er auf diese Weise auch andere acta und conventa seiner Vorfahrer, die sie auch den Erfurtern vormals getroffen, umbstoßen dörfte. Es waren aber am Rahte Herr Cunrad Kerlinger und H(err) Ditrich von Hall, beide Rahtsmeistern, H(err) Cunrad von Hirschfeld, H(err) Rudolf von Northausen der jüngere, H(err) Richmar Gotfried Langen, H(err) Berthold von Gispersleben, H(err) Cunrad von Luderborn, H(err) Reinhard von Gotha, Herr Gotfried Brauns, H(err) Cunrad Hofma[nn,] H(err) Ditrich Deinhard, H(err) Sigfried von Butstedt, H(err) Rüdiger von Schwansee, H(err) Günther Gint[he,] H(err) Henrich von Bischt, und andere Consules mehr, (wie sie sich nanten.) Diese beßerten die Stadt umb ein hohes.
Denn damals saß in der vormals gräflichen Gleichischen residentz zu Erffurth, im Hause zum Steinsee nemlich ein Ritter; der hiess Herr Herman von Husingeroda, und hatte nicht allein diß Hauss mit dem angehörigen jure Patronat(us) über die Kirche zu S(ankt) Bartholomaei, sondern auch die Grafschafft und Schloß Viselbach oder Wiselbach in seinem besitz. Vnd gehörten zu solcher Grafschaft diese 14. Dörfer: als Viselbach, Ulla, Nora, Hopfgarten, Bechstedt, Utzberg, Sonstedt, Niederniß[a,] Münchenholtzhausen, Windischholtzhausen, Hockstedt, Büseleben, Urbach, undt Rodel[a,] und war diese Grafschaft ein lehengut, so von dem Landtgrafen zu Türingen verliehen wa[rd.] Graf Henrich von Gleichen aber stund noch an der lehen, den man den Jüngern und den Milden hieß, und war erwehnte(n) Graf Albrechts von Gleichenstein Sohn. Mit selbigem Ritter ihrem Nachbarn nu wurde dieser Rahth auf des grafens bewilligung den Tag nach S(ankt)